Werkstattbericht: Das Erbe von Kesh
Ein Werkstattbericht von Nicole Heinrichs
„Von dem so jäh vergangenen Kesh will ich euch berichten, von Nasharuduk, der Unerreichbaren, von machtvollen Edelsteinen und den ehrfurchtgebietenden Wundern, die die keshurischen Zauberwerker und Arkanomechaniker in ihrem unendlichen Einfallsreichtum ersannen …“
—Sherabi bid-Arash, berühmter Geschichtenerzähler aus Had-Shanezi, Ezteraad
Zahlreiche Legenden ranken sich um Kesh, das einstige Königreich in der Schattenwand und Ur-Heimat aller Fleckengnome, dessen glorreiche Geschichte im Jahre 420 LZ sein jähes Ende finden sollte. In einem verheerenden Krieg eroberte Farukan die Schattenwand, um an seine wertvollen Edelsteine zu gelangen – und die Keshu wurden in die Flucht geschlagen oder in die Sklaverei verschleppt. Doch aus der blutigen Vergangenheit gingen drei stolze Völker hervor, die heute zwar weit voneinander entfernt leben, doch über die Bande des Schicksals auf ewig verknüpft sein werden: Turubar, das Shahirat in der Schattenwand, Tar-Kesh, das Dschungelkönigreich der Keshubim, und die Keshabid, jene Nachfahren der versklavten Fleckengnome, die sich in den Metropolen Farukans eine neue Heimat errichtet haben.
Ein Band, drei Völker
Schon seit geraumer Zeit haben wir uns den Kopf zerbrochen, in welcher Form wir die Keshabid und die Keshubim beschreiben wollen – ein eigener Fleckengnomen-Band vielleicht? Oder sollen die Keshabid bei Farukan beschrieben werden? Und die Keshubim mit den Nagas, in einem Schlangenlande-Band? Und was machen wir eigentlich mit Turubar, in dem sich bis heute noch unzählige Spuren der Keshu finden? So zeichnete sich allmählich die Idee eines „Kesh-Bandes (AT)“ ab, der alle drei unter einer historischen Klammer vereinen sollte.
Herausgekommen ist ein Regionalband der etwas anderen Art: Nicht nur leben die beschriebenen Völker nicht in einer geographisch einheitlichen Gebiet, die Keshabid besitzen nicht mal ein Land im eigentlichen Sinne. Alle drei beschriebenen Völker haben ihre Geschichte getrennt voneinander fortgeschrieben, und ihre ganz eigene Kultur und Gesellschaft aufgebaut. Es war also klar, dass wir alle drei auch in getrennten Kapiteln würden beschreiben müssen:
Zunächst wird das historische Königreich Kesh und das Volk der Keshu beschrieben, seine Jahrtausende währende Geschichte, insbesondere natürlich die Hintergründe des Kesh-Kriegs, in dem die Grenzen zwischen Gut und Böse nicht immer so klar waren, wie sie auf den ersten Blick scheinen. Der Hauptteil des Bandes widmet jeder der drei Regionen und Völker ein eigenes Kapitel, wobei zunächst die Geschichte skizziert wird, die direkt an den das Ende des Kesh-Kriegs aus dem ersten Kapitel anknüpft. Daran schließt sich ein geographischer Rundgang (bei den Keshabid durch die eigenen Viertel in den farukanischen Metropolen) an sowie die Beschreibung von Kultur und Gesellschaft, die in diesem Band natürlich für jedes Volk separat behandelt wird.
Thematische Klammer: das Erbe
Damit sich der Band trotzdem „rund“ anfühlt, haben wir uns schon in den ersten Planungen Gedanken dazu gemacht, welche Themen die einzelnen Regionen und Völker untereinander verbinden. Wie ein roter Faden durch den Band ziehen sich deshalb Aspekte wie Edelsteine, Arkanomechanik, Fallen, Krieg und Frieden, aber auch Verwandtschaften in der Architektur, der Sprache, der Gesellschaftsordnung oder der Götterwelt sind überall zu erkennen – und natürlich die von allen dreien gepflegte Teekultur.
Entsprechend beschäftigen sich auch die drei Schlaglichter im Band mit dem gemeinsamen Erbe: Zeugen der Vergangenheit beschreibt die zahlreichen Artefaktjäger und Ahnensucher, die sich auf die Spuren uralter Schätze und geheimnisvoller Ruinen begeben – ebenso wie die Sammlungen und Archive der Adeshbid oder jene untergegangenen Städte, die bis heute in der Schattenwand ihrer Entdeckung harren. Im Streit vereint sind die Erbvölker seit dem schicksalsträchtigen Kesh-Krieg, doch ist ihr Verhältnis untereinander alles andere als geklärt; und so ziehen Friedensstifter wie Kriegstreiber beständig am Tau, errichten Orte der Versöhnung oder streiten um Kriegsbeute und Königsinsignien. Von den edlen Steinen und wie man sie erbeutet erzählt von dem kostbaren Gut, um das sich einst der Krieg entfachte und das bis heute für alle drei Völker eine wichtige Rolle spielt.
Regelanwendungen für Spieler und Spielleiter
Den Abschluss des Bandes bildet wie gewohnt ein Kapitel mit hilfreichen Infos für Spieler und Spielleiter, von Namenslisten und Ausbildungsvarianten über neue Zauber und Meisterschaften bis hin zu Waren bietet sich eine breite Palette an maßgeschneiderten Regelanwendungen, die vor allem (aber nicht nur!) für die drei Erbvölker zur passgenauen Ausgestaltung für Charaktere geeignet ist. Das letzte Kapitel wendet sich wie gewohnt an den Spielleiter, mit Tipps und Inspirationen zur Ausgestaltung von Abenteuern, allerlei Geheimnissen, Hintergründen und Plothooks und natürlich auch neuen Kreaturen.
Mehr Fallen braucht das Land
Zudem widmet sich ein eigenes Kapitel einem der Leitthemen des Bandes: den Fallen. Wer die Erben von Kesh richtig bespielen will, der braucht mehr als ein simples Tellereisen! Deshalb haben wir die bisherigen Regeln zu Fallen ein wenig erweitert, insbesondere mit Angaben zu verschiedenen Auslösern, und sowohl bereits publizierte als auch neue Fallen mit diesen neuen Angaben beschrieben. Auch zum Entdecken und Entschärfen finden sich erweiterte Informationen. Aber irgendwer muss die Fallen ja auch bauen! Und deshalb gibt es nun auch noch einige regeltechnische Angaben zum Herstellen von Fallen mit der Fertigkeit Schlösser und Fallen samt passenden neuen Meisterschaften. Damit ist der keshabidische Fallenbauer ebenso wie der turubarische Schatzjäger oder keshubische Dschungelkämpfer nun bestens ausgestattet, ins Abenteuer auszuziehen!
Das Erbe von Kesh – Turubar, Tar-Kesh und die Keshabid wird 29,95 € kosten und erscheint am 07. März 2019. Hier im Uhrwerk-Shop könnt ihr es bereits jetzt vorbestellen.
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