Das erste Splittermond-Autorentreffen 2018
Ein Werkstattbericht von Marcus Renner
Zweimal im Jahr treffen sich die Splittermond-Schaffenden – also der Verlag sowie die freiberuflichen Autorinnen und Autoren – zum Gedankenaustausch. Dabei diskutieren wir allgemeine Spielinhalte, stellen uns gegenseitig Ideen vor, planen konkrete Produkte und haben nicht zuletzt eine gute Zeit zusammen. Das erste Treffen 2018 fand vom 13.-15. April wieder im Westerwald statt, wo wir bei prächtigem Frühlingswetter nach und nach eintrudelten, bis dann schließlich mit 35 Personen das Haus rappeldicke voll besetzt war.
Beim Auftakt-Plenum am Freitagabend hat Uli-ich-kenne-sie-alle-Lindner die versammelte Runde vorgestellt, was insbesondere wegen der neuen Gesichter immer wieder sehr hilfreich ist. Nach den obligatorischen organisatorischen Ansagen („Wer macht Protokoll?“) konnte der Verlag einige Ankündigungen machen (wie z.B. aktualisierte Styleguides) und mit den Autoren in ein direktes Feedback gehen, was ich persönlich immer viel besser finde, als wenn kritische Punkte oder Unzufriedenheiten schriftlich ausgetauscht werden. Viel Kritik war aber nicht, und wir konnten diverse Aspekte des Schreibens besprechen wie z.B. die Frage, wie wir die kanonischen Romane in unsere Recherche integrieren, oder welche Entwicklungen aus den aktuellen Projekten besonders relevant für künftige Publikationen werden könnten. Dank der sehr geordneten und strammen Moderation von Aşkın waren wir deutlich vor 24:00 Uhr fertig und konnten uns in den geselligen Teil des Abends stürzen.
Samstag ist Workshop-Tag. Vom Verlag erhielten die Teilnehmer im Voraus die Workshopliste, um ihre Präferenzen zu nennen und eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten. Das ging diesmal ruckzuck, sodass die Leiter der Workshops ebenfalls im Vorfeld die Briefings, bisherigen Protokolle und andere Setzungen zusammenstellen konnten und ihren Teilnehmern zugesandt haben. Wer wie ich eine längere Bahnfahrt bestreiten musste, konnte sich so in aller Ruhe bei der Anreise vorbereiten und schon einmal einstimmen.
Die Themen waren stark von neuen Abenteuern geprägt, wie ihr der nachfolgenden Liste entnehmen könnt. Und nein, zum Kampagnen-Brainstorming werden hier keine weiteren Informationen stehen, aber ja, die Autorenschaft macht sich wirklich intensive Gedanken darüber und man darf gespannt sein. Daneben wurden neue Regionalbände besprochen und grundsätzliche Überlegungen zum Rollenspiel für jüngere Zielgruppen angestellt. Die Workshops im Überblick:
- Neue Anthologie(n) (Brainstorming und Abenteuer-Entwicklung)
- Machtspiele (Brainstorming und Abenteuerentwicklung)
- Kampagnen-Brainstorming
- Neuer Mondsplitter (Brainstorming und Abenteuer-Entwicklung)
- How to write a Mondsplitter? (Brainstorming und Konzeptentwicklung)
- Das Erbe von Kesh (Brainstorming)
- Sadu: Die Fürstentümer der Südlande (Mini-Regionalband)
- Splittermond-Abenteuer für Kinder und Jugendliche (Brainstorming)
Da man nur an zwei Workshops teilnehmen kann (vor- und nachmittags), gibt es im direkten Anschluss jeweils ein Wrap-up mit allen Teilnehmern, bei dem die Ergebnisse kurz vorgestellt werden und Rückfragen möglich sind. Hier werden immer wieder nützliche Hinweise gegeben, zum Beispiel: „Habt Ihr Soundso aus Feinde & Schurken schon im Konzept berücksichtigt?“ oder „Zu dem Thema gibt es noch Designers Notes von Dem-oder-der, die man gut einbeziehen könnte.“ Hier schlägt die Schwarmintelligenz zu und macht diese halbjährlichen Treffen so wertvoll. Denn Splittermond, das war von sehr vielen zu hören, hat mittlerweile einen Publikationsumfang bekommen, den man schwerlich komplett im Kopf präsent halten kann, sodass neben der eigenen Recherche der Austausch mit anderen Autoren immer wieder gute Hinweise ergibt und die Konsistenz dieser immer größer werdenden Welt unterstützt.
Dieser direkte Austausch ging dann auch in den freien Zeiten munter weiter, und ich persönlich kann nicht immer mehr auseinander halten, mit wem ich wann zu welchem Thema diskutiert habe. Das füllt den Kopf, weswegen ich mir schon länger angewöhnt habe, auch den Montag nach dem Treffen noch Urlaub zu nehmen. Auf Arbeit wäre ich auch nicht mehr zu gebrauchen nach dem heftigen Input.
Nun ist das Treffen rum, aber per E-Mail gab es noch ein ordentliches kreatives „Nachbeben“. Ich freue mich sehr, dass Splittermond wächst und gedeiht und kann versprechen, dass auch in diesem Jahr Lorakis wieder ein wenig bunter und voller wird und die Autoren fleißig an spannenden neuen Inhalte arbeiten.
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