Warum ich für Splittermond arbeite
Ich bin ein neugieriger Mensch. Wenn mich etwas interessiert, muss ich es ausprobieren. Und ich wollte schon seit längerer Zeit mal – wieder, wenn man den Heartbreaker der Jugend dazuzählen will – ein Rollenspiel von Grund auf erschaffen. Ideen gesammelt hatte ich schon reichlich, doch dann lief mir Splittermond über den Weg. Mir war klar, alleine im Kämmerlein würde ich nie ein so gutes Spiel entwickeln können, wie es mit einem großen Team jetzt möglich ist.
Aber warum wird Splittermond gut? Behaupten kann das jeder. Also habe ich aus meinem Bauchgefühl heraus ein paar konkrete, aber sehr subjektive Anhaltspunkte gesammelt, die für diese Einschätzung sprechen.
Zum einen ist das die enge Verknüpfung der Welt von Splittermond mit allen Elementen des Spiels bis hin zum Logo. Das Bersten des Mondes war ein einschneidendes Erlebnis, das den Beginn der heutigen Zeitrechnung markierte. Es ist auch heute noch ein mahnendes Zeichen für die Existenz höherer Mächte und die Kraft des Übernatürlichen. Magie ist allgegenwärtig, Lorakis ist durchströmt von ungebundener magischer Macht. Diejenigen, die es verstehen, die magischen Ströme zu lenken, haben Zugriff auf eine kostbare Ressource. Das gilt nicht nur für Menschen oder Spielercharaktere, denn grundsätzlich kann jedes Lebewesen und auch jeder erdenkliche Ort diese magischen Ströme beeinflussen. Sternenschauer, Mondstein, die Suche nach den herabgeregneten Mondsplittern und ihre metaphysischen Bedeutungen – diese Themen durchziehen Splittermond und geben dem Spiel eine unverwechselbare Note.
Immer, wenn ich mich mit der Welt beschäftige, erfasst mich eine gewisse Aufbruchsstimmung. Splittermond ist für mich eine noch fremde, unbekannte Welt, die ich Schritt für Schritt entdecke. Die einzigen Schranken sind die Leitlinien, die seinerzeit auf der großen Redaktionskonferenz festgelegt worden sind. Gerade hier zeigt sich auch der Vorteil des großen Autorenteams. Immer, wenn meine Gedanken auf die von anderen Teammitgliedern treffen, werden sie größer, besser, kombinieren sie sich mit anderen Ideen. Gute Ideen entwickeln sich zu spannenden Konzepten, schlechte Ideen werden rechtzeitig abgefangen, bevor sie sich festsetzen können. Gerade für den kritischen Blick meiner Kolleginnen und Kollegen bin ich sehr dankbar, denn es ist mein Anspruch, nur die wirklich guten Ideen zu verwenden.
Der andere Punkt, warum ich glaube, dass Splittermond gut wird, ist das Gefühl wenn ich die Regelmechanismen in Aktion sehe. Nicht alles läuft schon perfekt, aber festzustellen, wie leicht erlernbar unser Würfelsystem mit den Optionen Sicherheit und Risiko ist, das macht mich schon ein wenig stolz. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Auch die Entscheidung, die Charaktererschaffung in komplett gleichwertige Module zu untergliedern, hat sich bislang als ein Glücksgriff erwiesen. So erfinden wir vielleicht nicht das Rad neu, aber in der Zusammenstellung unserer Mechanismen liegt nach meinem Empfinden eine große Stärke: Sie bieten eine geringe Einstiegshürde aber ermöglichen dennoch ein variantenreiches Spiel.
Zu guter Letzt bestärken mich insbesondere die Spieltests in meiner Einschätzung. Die Eindrücke, die man von Spielern erhält, die eben nicht am Entwicklungsprozess teilnehmen, sind von unschätzbarem Wert, da sie Stärken und Schwächen offenlegen. Und gerade, wenn diese Spieler unsere bisher feststehenden Informationen aufgreifen, weiterspinnen und sie zur Improvisation verwenden, zeigt sich das Potenzial, das eine neu entwickelte Fantasy-Welt ausüben kann.
Bis zur Veröffentlichung ist es noch ein weiter Weg und er wird auch hart und steinig sein. Aber die ersten Reaktionen von den Spieltischen und die unglaubliche Menge an Kommentaren, Tipps, Ideen und Fragen, die uns in einer Woche erreichte, sind eine unglaubliche Motivation, etwas Tolles auf die Beine zu stellen. Danke an alle für dieses Feedback!
Chris
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