Mit dem Löwen gebrüllt

Veröffentlicht am 28. März 2013 von Uhrwerk Verlag in News

Rückschau auf den Conventus Leonis und die Testrunden

Der Conventus Leonis war der erste öffentliche Termin für Splittermond seit der Präsentation auf der Heinzcon vor einem Monat. Der erste öffentliche Spielrunden-Termin. Zuvor gab es schon private Runden der Entwickler und auch zwei Testrunden auf einem kleineren Treffen (einmal ohne Magie einmal mit, weil an jenem WE die erste Fassung der Magieregeln entstand), aber die große Frage war natürlich: Was werden die Spieler da draußen zu Splittermond sagen? Werden sie es spielen wollen? Was wird ihr Eindruck sein?

Vor der ersten Testrunde am Samstag fand zunächst eine Systempräsentation statt. Die Neugier war enorm, rund 20 Besucher fanden sich am Vormittag ein, um zu erfahren, was Splittermond eigentlich ist. So viele Teilnehmer hatte ich all die Jahre zuvor nicht auf meinen Workshops. Ich hatte Mühe, mein geplantes Pensum rechtzeitig zu Ende zu bringen, denn die Fragen rissen nicht ab. Besonderes Interesse fand das Konzept der Mondpfade und der Anderswelten. Als armer Regelknecht war ich bei vielen Details leider überfragt, aber in den nächsten Wochen werden wir sicherlich weitere Informationen zu den Anderswelten und den Mondtoren auf unserer Website veröffentlichen.

Sanddrachenhatz auf dem Con Leonis

Sanddrachenhatz auf dem Con Leonis

Für die beiden Spielrunden hatte ich jeweils sechs Stunden reserviert, mit Welteinführung vorweg und Feedbackbesprechung hinterher, also eher ein übersichtlicher Handlungsbogen. Die Charaktere wurden gestellt, denn dafür wollte ich nicht eigens Zeit opfern. So also legte ich sieben typische Charaktere für die fünf Spieler bereit: den waldvargischen Waldläufer, den menschlichen Heilpriester aus Selenia, eine albische Einbrecherin aus dem mertalischen Städtebund, einen Waffenmeister aus Zwingard, einen gnomischen Telekinese-Magier, einen Alchemisten aus Ashurmazaan und einen vulkanzwergischen ‚Runenkrieger‘, wie ich das Konzept des Kämpfers mit Feuermagie nannte.

Das Abenteuer am Samstag hieß „Schatten der Berge“ und handelte von einem Überfall, einem Sabotageangriff auf einen Wachturm im wilden, abgelegenen Nordwesten Selenias. Geplant waren zwei kleine Kapitel mit verschiedenen Herausforderungen, leider rannte uns ein wenig die Zeit davon. Am Sonntag leitete ich Ulis Entwurf zur Sanddrachenhatz in der Surmakar-Wüste, wo die Wüstenvarge leben. Hier hatte ich ebenfalls zwei kleine Kapitel geplant, aber aufgrund der Erfahrungen vom Vortag letztendlich nur eins durchgespielt.

Der Eindruck von den Spielrunden

Ich bin sehr zufrieden mit der Performance des Würfelmechanismus mit den Alternativen Risiko und Sicherheit. Die Grundzüge des Systems waren schnell erlernt. Bei der Einführung hatte ich mit ein paar Würfen demonstriert, wie die drei Optionen funktionieren, und nach einer kleinen Actionsequenz zu Abenteuerbeginn hatten die Spieler den Bogen heraus. Außerdem wurden die Mondsplitter ausführlich und mit Freude benutzt. Ein paar Sorgen hatte ich nach der Samstagsrunde bei den Kampfregeln, weil wir dort recht viel Zeit verloren hatten und es nach meinem Eindruck auch nicht so flüssig lief. Am Sonntag dagegen ein komplett anderes Bild – es lief konzentriert und sehr geschmeidig. Möglicherweise mag es auch damit zusammenhängen, dass die Sonntagsrunde ihren Kampf mit großer Disziplin und einem guten Plan bestritt, während der Plan am Samstag direkt vor Kampfbeginn in der Tonne landete und daraufhin ziemliches Chaos in der Abenteurergruppe ausbrach. Mit dem Ergebnis, dass sich der Gnomenmagier im Nahkampf wiederfand und kurz darauf sterbend am Boden lag. So konnte aber dann auch die Alchemistin ihre Fähigkeiten noch zum Einsatz bringen. Interessant wäre jetzt zu schauen, wie die Samstags-Gruppe einen zweiten Kampf bestreiten würde, denn man kennt es ja von Brettspielen: Die erste Partie ist zum Kennenlernen, ab der zweiten wird es ernst.

Jetzt habe ich den ganzen Blogbeitrag nur von den Regeln gesprochen, dabei darf ich eine Sache keinesfalls vergessen: In Sachen Spielfreunde fand ich beide Runden vorzüglich. Die Spieler haben sich auf die unbekannte Welt und ihre unbekannten Charaktere eingelassen und sie sogleich mit Leben gefüllt.

Patric hätte an seinem Uhrwerk-Stand sicherlich schon einige Splittermond-Regelwerke verkaufen können, aber bis es soweit ist, gehen noch ein paar Monate ins Land. Der Kontakt mit den ersten willkürlich zusammengestellten Spielrunden jedenfalls war in meinen Augen ein Erfolg. Also haltet die Augen offen, auf den nächsten Cons werden sicherlich erneut Splittermond-Spielrunden angeboten werden!

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